Absolutely Fabulous

Filmkritik zu:

Absolutely Fabulous

von Reinhard

 

Über den Film:

In der guten alten Zeit war alles besser. Das Gras war grüner, die Serien kürzer, die Gags besser. Oder doch nicht?

Vor 20 Jahren gab es so ein eine Serie. Ein Feuerwerk an Ideen und schrägen Grenzübertretungen. In Deutschland blieb Absolutely Fabulous aber ein Geheimtipp. Ausgestrahlt von Arte, und ähnlich unbekannten Sendern, eroberte er nur eine kleine Schar von Anhängern. Einer davon war ich.

Die Geschichten von Eddy und Patsy. Den zwei High-Society-Ladys, die genau das nicht sind, nie waren. Eigentlich Hippies, die in den 60ern stehen geblieben sind. Die nur aus Liebe zum Jetset einen Job angenommen haben und ständig, hart an der Katastrophe schrammend, ihr luxuriöses Leben fristen. Der Gegenpart war schon immer Saffron, die Tochter von Eddy. Wie kann sich so ein Kind schon entwickeln, bei so einer Mutter? Richtig, die wird bieder, die graue Maus in Person.

Jetzt, zwanzig Jahre später kommt das Mattscheibendrama auf die Leinwand. Und die Produzenten haben es geschafft die Schauspieler wieder zusammenzubringen. Edina Monsoon wird wieder von Jennifer Saunders gespielt, Patsy Stone von Joanna Lumley und Saffron von Julia Sawalha. Genau wie damals. Die Jahre sind an ihnen natürlich nicht vorbei gegangen. Saffron, damals eine junge Frau ist jetzt selbst Mutter einer pubertierenden Tochter, Lola der einzige echte Neuzugang. Eddy hat ein paar Kilo mehr um die Hüften, und an anderen Stellen. Nur Patsy ist Patsy geblieben. Das das Make-up wohl mit der Spachtel aufgetragen wurde mag der Grund dafür sein.

Die Geschichte ist demgegenüber schnell erzählt.

Zu Hause ist das übliche Chaos, d. h. schlimmer. Der Champagner ist aus. Und irgendwas ist mit den Kreditkarten. Das Buch, das Eddy über ihr Leben geschrieben hatte, oder besser diktierte, kommt beim Verlag, gelinde gesagt, nicht gut an. Also soweit alles wie immer.

Dann erfährt Patsy durch einen Zufall das Kate Moss, ja genau _die_ Kate Moss, ihrer PR-Agentur gekündigt hat. Und die erzählt es dann brüh warm Eddy. Nun ist die Sache die, das niemand so genau weiß, was eine PR-Agentur eigentlich macht. Also der ideale Job für Eddy. Und am Abend gibt’s dann diese Party, auf der auch Kate anwesend sein wird. Das sollte doch mit dem Teufel …

Ich überspringe jetzt mal ein paar Szenen.

Ein paar Stunden später liegt Kate Moss in der Themse, Polizeiboote suchen nach ihr. Die Medien überschlagen sich, und einige Zeugen berichten übereinstimmend das Kate von Eddy gestoßen wurde. Erst früh am Morgen kann Saffron die Mutter aus dem Polizeigewahrsam befreien, und sie zurück ins Haus bringen, das von Fotografen belagert wird.

Und das ist erst der Ausgangspunkt einer ziemlich durchgeknallten Reise.

Dabei ist der Film mehr als eine Nummernrevue. Das ist z. B. daran zu erkennen, dass Kate Moss von „itself“ gespielt wird. Und auch sonst tauchen einige bekannte Gesichter auf, um gleich wieder im Pool unterzugehen. Vermutlich sind es sehr viel mehr als ich erkannt habe. Wer sich also in der Welt des Glamours auskennt wird hier köstlich bedient.

Und dennoch geht die Geschichte nicht unter. Sie bleibt ihrer seltsamen Logik treu und führt dahin, wo die Schönen und Reichen ihren Lebensabend verbringen.

Und während es im ersten Teil des Films eher um das Erkennen der bekannten Gesichter und Strukturen geht, wird daraus eine Schnitzeljagd um den restlichen Teil des restlichen Lebens.

Daher, auch wenn der Film in erster Linie für die Fans gemacht wurde, ist er für alle geeignet, die einen Bezug zu dieser Welt haben. Oder sich, jenseits aller üblichen Logik, einfach unterhalten lassen wollen.

Mir hat’s gefallen.

 

Technisches:

Originaltitel: Absolutely Fabulous: The Movie

Regie: Mandie Fletcher Andere Filme: Miranda (2014-2015), The Ginge, the Geordie and the Geek (2013), Absolutely Fabulous (2011-2012)

Buch: Jennifer Saunders Andere Filme: Absolutely Fabulous (1992-2012), Comic Relief: Uptown Downstairs Abbey (2011), French and Saunders (1987-2005)

Schauspieler:

  • Jennifer Saunders (als Edina) Andere Filme: The Boy in the Dress (2014), This Is Jinsy (2011-2014), Absolutely Fabulous (1992-2012)
  • Joanna Lumley (als Patsy) Andere Filme: Ein ganzes halbes Jahr (2016), Broadway Therapy (2014), The Wolf of Wall Street (2013)
  • Marie-Josée Croze (als Saffy) Andere Filme: Remember Me (2014), Von Lark Rise nach Candleford (2008-2011), Jonathan Creek (2001-2004)

Kamera:
Chris Goodger Andere Filme: Kajaki (2014), Tracy Beaker kehrt zurück (2010), Dustbin Baby (2008)

Musik:
Jake Monaco Andere Filme: Kindergarten Cop 2 (2016), Vom Blitz getroffen (2012), Living on One Dollar (2012)

Verleih: 20th Century Fox

FSK: 12
Laufzeit: 91 Minuten
Genre: Komödie
Kinostart: 8. September 2016
IMDB: imdb
Wiki: wiki

Du hast “Absolutely Fabulous” gesehen? Hier kannst du über diesen Abstimmen.

Zeige die Ergenissee

Wird geladen ... Wird geladen ...

Über reinhard

Ich bin der, der diesen Blog betreibt.
Dieser Eintrag wurde in 2016 veröffentlich. Erstelle ein Lesezeichen vom Permanentlink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.