Absolution

Filmkritik zu:

Absolution

von Reinhard

gesehen auf dem „Galway Film Fleadh 2016“

 

Über den Film:

Es muss schnell gehen. Er hat etwas getrunken, also fährt sie. Dabei ist es Dunkel, und so richtig kann sie sich auch nicht konzentrieren. Die Wehen setzen gerade ein.

Dann lässt es einen Schlag.

Das Auto kommt ins Schlingern. Was war das? Lauri, der Ehemann und Pastor, geht nachschauen. Er findet nichts, war wohl ein Hirsch, der jetzt im Wald verschwunden ist. Es geht weiter ins Krankenhaus. Wenige Stunden später haben beide einen gesunden Jungen. Aber andere haben nicht so viel Glück. Also Lauri das Krankenhaus verlässt, kommt sie mit einer Frau ins Gespräch deren Mann auch im Krankenhaus liegt. Autounfall. War das nicht die gleiche Nacht, in der auch sie eingeliefert wurde?

Wechsel der Perspektive.
Hanna und ihr Mann kommen gerade von der Besichtigung eines Hauses. Das Haus ist eigentlich ideal. Sie Sauna ist riesig. Aber es ist auch teuer. Und diese Fahrt zur Arbeit dauert dann über eine Stunde. Ist es das wert? Es wird leidenschaftlich diskutiert, fast gestritten. Dann fährt man kurz rechts ran, der Mann muss austreten. Aber er braucht ziemlich lange. Als Hanna nach ihm schaut, sieht sie in der Ferne ein Auto davonfahren. Und findet ihren Mann im Straßengraben, schwer verwundet.

Inzwischen fragt sich Kiia, was ihr Mann genau gesagt hat. Hat er gesagt, dass es ein Hirsch war, oder doch nur möglicherweise ein Hirsch den Schaden am Auto verursachte? Lauri ist jedenfalls eher ausweichend. Sie ist aber nicht zufrieden. Trifft, mit einem Vorwand, Hanna. Ja, es was die betreffende Nacht. Ja, es war ein Fall von Fahrerflucht. Hat sie also einen Menschen überfahren?

Ihr Mann geht zur Polizei. Es gibt Entwarnung. Der Mann von Hanna wurde wo ganz anderes Überfahren. Oder, sind das nur neue Lügen? Aber ein Pastor lügt doch nicht. Er ist es ja schließlich, der anderen Menschen sagt, was richtig und was falsche ist. Oder ist er am Ende doch nur ein Mensch? Einer der Angst um sein gewohntes Leben, seine Frau und seine Stellung hat?

Dabei liegt der Fokus des Films ganz klar auf den beiden Frauen. Wie kann mit der Schuld umgegangen werden? Wie gesühnt werden? Denn auch wenn die Protagonisten noch eine Weile nach der Wahrheit suchen, diese vielleicht zuerst nicht wahrhaben wollen. Der Zuschauer weiß bald, was passiert ist.

Wichtigerer als die Frage nach dem „Was“ ist die Frage nach dem „Warum“. Und diese wird auch nicht wirklich beantwortet. Nicht zuletzt, weil es keine befriedigende Antwort geben kann. Nicht bei Fragen wie die, warum Menschen in solchen Situationen versagen. Und dann auch noch dieses so lange leugnen. Es ist eben zutiefst menschlich. Und der Film zeigt das. Er verurteilt nicht, zeigt einfach die Realität. Und das macht den Film so stark, so überzeugend. Ganz klar eine Empfehlung, wenn man sich nicht scheut, sich den schwierigen Fragen zu stellen.

Technisches:

Originaltitel: Henkesi edestä
Regie:
Petri Kotwica Andere Filme: Rat King (2012), Musta jää (2007), Koti-ikävä (2005)

Buch:

  • Petri Kotwica Andere Filme: Rat King (2012), Musta jää (2007), Koti-ikävä (2005)
  • Johanna Hartikainen Andere Filme: Henkesi edestä (2014), Maailma on valmis (2012), Helppo elämä (2010-2011)

Schauspieler:

  • Laura Birn (als Kiia) Andere Filme: Armi elää! (2015), Ruhet in Frieden – A Walk Among the Tombstones (2014), Leijonasydän (2013)
  • Mari Rantasila (als
    Hanna) Andere Filme: Lovemilla (2015), Ainoat oikeat (2013), Kid Svensk (2007)
  • Eero Aho (als Lauri) Andere Filme: Silmäterä (2013), 8-pallo (2013), Die Unbeugsame (2008)

Kamera:
Harri Räty Andere Filme: Vilja und die Räuber (2015), Kohta 18 (2012), Putoavia enkeleitä (2008)

Musik:
Stephen McKeon Andere Filme: My Name Is Emily (2015), Ooops! Die Arche ist weg… (2015), Niko – Ein Rentier hebt ab (2008)

Laufzeit: 92 Minuten
Genre: Drama
Kinostart: noch kein Termin für Deutschland
IMDB: imdb

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Über reinhard

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Dieser Eintrag wurde in 2016, Galway, Galway-2016 veröffentlich. Erstelle ein Lesezeichen vom Permanentlink.

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