Filmkritik zu:
Die Überglücklichen
von Reinhard
Über den Film:
Beatrice, Valeria Bruni, ist die Diva. Die, die allen sagt was diese zu tun haben. Und vor allem wie. Die den Blick auf alle Kleinigkeiten hat, alles kommentiert.
Also die Neue eingeliefert wird, nimmt Sie sich gleich deren an. Denn Donatelle scheint Hilfe nötig zu haben.
Und im Irrenhaus, sorry in der psychiatrischen Anstalt, kann man alle Hilfe brauchen. Selbst wenn diese Villa Biondi heißt und sich Ärzte und Pfleger aufrecht mühen.
Und tatsächlich, und obwohl sich Donatelle am Anfang redlich wehrt, wird diese kurzfristig zu Beatrice ins Zimmer gelegt. Da Donatella wohl die Beine gebrochen hat, ist jedenfalls nichts mit weglaufen. Und Beatrice hat jetzt jemand, auf den diese ihre volle Konzentration richten kann.
Und es dauert auch nicht lange, da schmilzt der Widerstand von Donatelle wie Schnee in der Sonne. Zusammen kommen die beiden so gut klar das diese, stundenweise, die Anstalt verlassen dürfen, um in einem Arbeitseinsatz etwas Geld zu verdienen. Was dann so aussieht, dass Beatrice die Anweisungen gibt und Donatella die Arbeit macht. Also im Grund alles wie gehabt.
Einige Zeit später, Donatella braucht inzwischen keine Krücken mehr, ergibt es sich das der Bus, der sie, und die anderen Insassen, abholen soll, sich verspätet. Kurz entschlossen setzen sich die beiden in den nächstbesten Bus. Die Anderen sind zu ängstlich, machen nicht mit.
Und so beginnt deren absolut verrückte Flucht. Der eigentliche Beginn dieses Films. Und es geht auch noch eine ganze Weile, in denen von einem verrückten Szenario ins nächste gewechselt wird. Ob es mit den jungen Männern in genau den Club geht, der für Donatellas Geschichte so wichtig ist. Oder es auf ein Filmset geht, an dem man mit dem Auto, nach dem Drehen der Szene, einfach weiterfährt. Dem Sonnenuntergang entgegen, so zu sagen.
Die eigentlichen Geschichten werden nur langsam, zögerlich erzählt. Zu langsam für meinen Geschmack. So richtig in fahrt kommt er erst im letzten Drittel des Films auf. Eindeutig zu spät.
Daher kann ich ihn nur bedingt empfehlen.
Technisches:
Originaltitel: La pazza gioia
Regie: Paolo Virzì Andere Filme: Die süße Gier (2013), Das ganze Leben liegt vor Dir (2008), My Name Is Tanino (2002)
Buch:
- Paolo Virzì Andere Filme: Die süße Gier (2013), Das ganze Leben liegt vor Dir (2010), My Name Is Tanino (2005)
- Francesca Archibugi Andere Filme: Questione di cuore (2009), Domani (2001), Der große Kürbis (1993)
Schauspieler:
- Valeria Bruni Tedeschi (als Beatrice Morandini Valdirana) Andere Filme: Die feine Gesellschaft (2015), Die süße Gier (2013), Mit erhobenen Händen (2010)
- Micaela Ramazzotti (als Donatella Morelli) Andere Filme: Dunkler als die tiefste Nacht (2014), Anni Felici – Barfuß durchs Leben (2013), Das ganze Leben liegt vor Dir (2008)
- Valentina Carnelutti (als Dottoressa Fiamma Zappa) Andere Filme: Amanda Knox: Murder on Trial in Italy (2011), Das ganze Leben liegt vor Dir (2008), Die besten Jahre (2003)
Kamera: Vladan Radovic Andere Filme: Sworn Virgin (2015), Tutti i santi giorni (2012), Saimirs Entscheidung (2004)
Musik: Gérard Torikian Andere Filme: Die süße Gier (2013), La prima cosa bella (2010), My Name Is Tanino (2002)
Verleih: Neue Visionen Filmverleih
FSK: ab 12
Laufzeit: 116 Minuten
Genre: Komödie/Tragödie
Kinostart: 29. Dez. 2016
IMDB: imdb