Neither Wolf Nor Dog

Filmkritik zu:

Neither Wolf Nor Dog

von Reinhard

 

Über den Film:

Es gab da mal diesen Autor. Er hatte ein Buch veröffentlicht. Eines das er nicht selbst geschrieben hatte, wie er immer wieder betont, sondern in dem er die Geschichten zusammenfasste, die die „Jungen“ ihm erzählten. Indianergeschichten.

Dann kam der Anruf.

Da gibt es diesen alten Indianer, der mit ihm sprechen wollte, aber nicht am Telefon. Sagte und Enkelin am Telefon, gab noch die Adresse durch und legte auf. Nur waren es 400 Meilen bis zu Reservat. Und er wusste nicht, was ihn erwartet. Nutzlos da seine Zeit zu investieren. Da stimmte er seiner Freundin zu.

400 Meilen später kam er im Indianerreservat an. Zuerst gab’s die etwas gekünstelte Begrüßung. Geschenke wurden ausgetauscht. Was Indianer halt so bei einem ersten Treffen machen. Oder besser gesagt, wie man sich als Weißer so etwas vorstellt.

Zuerst gibt’s nur ein seichtes Gespräch. Kent Nerburn, der Weiße, hat immer noch keine Ahnung, was Dan, der Indianer, von ihm will. Dann rückt dieser damit raus. Buchstäblich. Ein Schuhkarton voll mit Zetteln, mit Sprüchen und kleinen Geschichten liegt auf dem Tisch. Kent soll ihn helfen das zu veröffentlichen, sozusagen als Vermächtnis seines Lebens. Es sind schöne Geschichten dabei. Indianerpoesie at its best.

Kent, gespielt von Christoper Sweeney, macht wie im gesagt. Er sortiert, ergänzt, vervollständigt.
Als er wenig später vorweist, was er erstellt hat, ist nicht nur Dan und dessen Enkelin da, sondern auch Grover, ein Verwandter von Dan.

Und das, was Kent abliefert, kommt überhaupt nicht gut an. Besonders nicht bei Grover.

Um dem Weißen die Realität zu zeigen, beschließen die beiden Männer diesen bei einer Rundreise einen Überblick, und einen Einblick in das Leben der Indianer, heute, zu geben. Und auch deren Geschichte aufzuzeigen. Und eher widerwillig lässt such Kent drauf ein.

Was dann folgt, ist nicht nur eine Lektion in Geschichte. Denn Geschichte sind Daten mit Namen von Generälen und der Anzahl der Toten. Hier ist es gelebtes Leben. Und oft genug das Sterben der Betroffenen. Kent kann sich dem ebenso wenig entziehen, wir der Zuschauer, auch wenn wir als Europäer wenig Berührungspunkte zu dieser dunklen Zeit der amerikanischen Geschichte haben.

Doch manchmal ist es auch plakativ, und Kent versucht sich auch zu wehren. Auch im Namen seines Sohnes, dem er dieses Erbe nicht aufbürden will. Denn natürlich gibt es keine Entschuldigung für das, was an Wounded Knee passiert ist. Was kann er sagen? Was können wir Deutsche sagen, wenn wir auf Babyn Jar angesprochen werden, oder Gernika oder anderer?

Aber es geht nicht um Schuld, nicht vordergründig. Es geht darum, dass man was daraus lernt. Und Kent hat wohl was daraus gelernt. Denn immerhin gibt es dieses Buch inzwischen seit 20 Jahren und ist so aktuell wie damals.

Technisches:

Regie: Steven Lewis Simpson Andere Filme: Rez Bomb (2008), Retribution (2005), The Ticking Man (2003)

Buch:

Schauspieler:

  • Christopher Sweeney (als Kent Nerburn) Andere Filme: Die feine Gesellschaft (2015), Die süße Gier (2013), Mit erhobenen Händen (2010)
  • Dave Bald Eagle (als Dan) Andere Filme: River of Fundament (2014), Imprint (2007), Skins (2002)
  • Richard Ray Whitman (als Grover) Andere Filme: Drunktown’s Finest (2014), The Cherokee Word for Water (2013), Rune (2006)

Kamera: Steven Lewis Simpson Andere Filme: Rez Bomb (2008), Retribution (2005)

Sound: Rick Van Ness Andere Filme: ThanksKilling 3 (2012), Christmas in the Black Hills (2011), History Detectives (2009)

Verleih: – noch keiner –

FSK:
Laufzeit: 110 Minuten
Genre: Road Movie
Kinostart: – noch keiner für Deutschland –
IMDB: imdb

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Über reinhard

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