Filmkritik zu:
Song to Song
von Reinhard
Es ist ein Tanz, ein Reigen. Einer von denen bei denen man sich begegnet. Ein Paar Runden mit dem gleichen Partner dreht. Und dann sich einem anderen zuwendet bevor man, vielleicht, wieder dem Ersten begegnet.
Als die Suchende, grandios Rooney Mara, in den Tanz einsteigt, begegnet sie sehr schnell dem Musiker, Ryan Gosling, und dem Produzenten, Michael Fassbender. Für eine ganze Weile sind es nur die Drei, die tanzen. Der Musiker und der Produzent sind dicke Freunde. Der Eine hat den Anderen reicht gemacht, und der Andere den Einen. Und die Suchende genießt dieses Leben. Unbeschwert, ohne einen Gedanken an Morgen verschwenden zu müssen, werden die Kreise gezogen.
Aber die Kreise ziehen weiter. Die Lehrerin wird Teil der Bewegung. Und auch andere gibt es, die kommen und gehen.
Es geht um die alte Geschichte. Mann und Frau. Und wie die miteinander können, oder eben nicht. Dabei hat mich der offensiv zur Schau getragene Reichtum eher gestört, als das er irgendwas zur Geschichte beigetragen hätte. Wenn man das ausblendet, ist es aber eine ganz normale Liebegeschichte. D. h. so ganz normal ist sie nicht, sonst wäre es kein Film von Terrence Malick. Die Handlung kann man nur erahnen, hauptsächlich aus den Kommentaren der Protagonisten, die diese aus dem Off von sich geben. Und den Fragmenten der Handlung, die zu sehen sind. Das diese nicht unbedingt chronologisch sind, fügt der Schnitzeljagd eine weitere Ebene hinzu.
Dazu gibt es Musik. Viel Musik. Laute Musik. Und manchmal auch leise Musik. Das ist das Zeichen das was wichtiges Passiert. Dazu ist es dem Regisseur gelungen einige nahmhafte Leute unter zu bringen. Leider kenn ich mich mit Musik nicht aus. Aber namen wie Iggy Pop oder Patti Smith sagen sogar mir was. Nur die Gesichter, oder gar die Musik, kenn ich nicht. Wird wohl Zeit da was zu ändern.
Der Film, so er nicht seine Kreise dreht wird also von der Musik getragen. Und der Zuschauer muss bereit seit sich diesem Rhythmus zu unterwerfen. Ansonsten geht die Quintessenz verloren. Aber selbst jemand wie ich, der kaum einen Bezug zur Musik hat, wurde mitgenommen. Nicht gerade mitgerissen, aber auch nicht allein gelassen.
Aber wer die Filme von Malick kennt weiß das er nichts einfaches zu erwarten hat. Meine Empfehlung: sich drauf einlassen. Wenn es funktioniert wird es ein sehr guter Kinoabend.
Technisches:
Regie: Terrence Malick Andere Filme: The Tree of Life (2011), Der schmale Grat (1998), In der Glut des Südens (1978)
Buch: Terrence Malick Andere Filme: The Tree of Life (2011), Der schmale Grat (1998), In der Glut des Südens (1978)
Schauspieler:
- Ryan Gosling (als BV) Andere Filme: La La Land (2016), The Nice Guys (2016), The Place Beyond the Pines (2012)
- Rooney Mara (als Faye) Andere Filme: Lion: Der lange Weg nach Hause (2016), The Secret Scripture (2016), The Social Network (2010)
- Michael Fassbender (als Cook) Andere Filme: X-Men: Apocalypse (2016), Steve Jobs (2015), Frank (2014)
Kamera: Emmanuel Lubezki Andere Filme: Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (2014), Gravity (2013), The Tree of Life (2011)
Verleih: StudioCanal
FSK: 6
Laufzeit: 129 Minuten
Genre: Drama/Meditation
Kinostart: 25. März 2017
Homepage: Song to Song
IMDB: imdb
Wiki: wiki