Filmkritik zu:
Kursk
von Reinhard
Über den Film:
Sie sind eine verschworene Gemeinschaft, die russischen Atom-U-Boot Fahrer. Nicht irgend welcher Boote, sondern die der Nordflotte, wie immer wieder
betont wird.
Da wird das letzte Geld zusammengeworfen, um die Hochzeit eines der Matrosen auszurichten. Denn die sonstigen Bedingungen unter denen gelebt und
gearbeitet wird, sind nicht einfach. Da wird die Lohnzahlung schon mal auf unbestimmt verschoben. Der Staat hat halt kein Geld.
Dafür gibt’s eine beeindruckende Übung. Auch wenn sich der General wehmütig an frühere Zeiten erinnert, wo dreimal so viele Schiffe für so ein Manöver aufgebracht wurden.
Die Kursk hat dabei eigentlich nur drei Aufgaben. Es soll ein Übungstorpedo abgeschossen werden, eine Rakete und dann, ohne das sie entdeckt wird, wieder in den heimatlichen Hafen einlaufen.
Aber gerade dieses Torpedo macht Probleme. In seinem Inneren steigt die Temperatur, warum ist nicht klar. Und machen können die Männer ‚eh nichts. Es heißt abwarten, bis das Boot an der Zielposition angekommen ist, bis man das gefährliche Ding loswerden kann.
Und dann passiert das Unglück. Das Torpedo explodiert. Feuer im Torpedoraum, Wassereinbruch überall. Viele Männer sterben. Das Boot sinkt unkontrolliert, und schlägt hart auf dem Meeresgrund auf. Aber es kommt noch schlimmer.
Durch die Hitze explodieren auch die anderen Torpedos. Der Bug wird regelrecht weggesprengt.
Und doch gibt es Überlebende. Eine Handvoll Seeleute können sich im Heck des Wracks retten. Nahe der hinteren Notfall Ausstiegsluke. Auch wenn an einen Ausstieg, einfach so, nicht zu denken ist. Durch den Wasserdruck würde ein Schwimmer, wenn er es denn bis zur Oberfläche schaffen würde, an der Taucherkrankheit sterben. Keines der Schiffe aus der Flotte hat die notwendigen Druckkabinen, die in solch einem Fall lebensrettend wären.
Aber an der Wasseroberfläche ist der Vorfall nicht unbemerkt geblieben. Die Rettungsmaßnahmen laufen an.
Auch die westlichen Alliierten haben die Explosionen registriert. Genauestens werden, per Satellit, die Schiffsbewegungen erfasst. Und es ist schnell klar, was los ist.
Aber die russische Marine schlägt ein Hilfsangebot aus. Diese wollen selbst die Überlebenden retten. Doch es gibt technische Probleme. Sowohl unter Wasser als auch über Wasser. Und zu Hause werden die Frauen laut, vor Angst um Ihre Männer.
So hat, als der Hauptteil beginnt, nach der Katastrophe, der Film diese drei Blickpunkte. Diese drei Geschichten. Die zusammen ein stimmiges und spannendes Gesamtbild liefern. Und spannend ist diese Geschichte. Übrigens mit starker deutsche und internationaler Beteiligung. Etwas August Diehl oder Colin Firth.
Gutgemachte Unterhaltung, bei der die russische Seite sehr schlecht wegkommt. Aber wohl zurecht.
Von mir bekommt er vier von sechs Hüten.
Technisches:
Regie: Thomas Vinterberg Andere Filme: Die Kommune (2016), Die Jagd (2012), Das Fest (1998)
Buch:
- Robert Rodat Andere Filme: Thor: The Dark Kingdom (2013), Der Soldat James Ryan (1998), Amy und die Wildgänse (1996)
- Robert Moore Andere Filme: –
Schauspieler:
- Matthias Schoenaerts (als Mikhail Averin) Andere Filme: Red Sparrow (2018), Am grünen Rand der Welt (2015), Der Geschmack von Rost und Knochen (2012)
- Léa Seydoux (als Tanya Averina) Andere Filme: The Lobster: Eine unkonventionelle Liebesgeschichte (2015), Die Schöne und das Biest (2014), Blau ist eine warme Farbe (2013)
- August Diehl (als Anton Markov) Andere Filme: Der junge Karl Marx (2017), Inglourious Basterds (2009), Was nützt die Liebe in Gedanken (2004)
- Colin Firth (als Commodore David Russell) Andere Filme: Kingsman: The Secret Service (2014), The King’s Speech – Die Rede des Königs (2010), Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (2004)
Kamera: Anthony Dod Mantle Andere Filme: T2 Trainspotting (2017), Slumdog Millionär (2008), Dogville (2003)
Musik: Alexandre Desplat Andere Filme: The Sisters Brothers (2018), Florence Foster Jenkins (2016), Godzilla (2014)
Verleih: Wild Bunch
FSK: 12
Laufzeit: 117 Minuten
Genre: Drama, Action
Start: 11 Juli 2019