Filmkritik zu:
Undine
von Reinhard
Über den Film:
Es gibt Wasser in dem Film, viel Wasser.
Undine wird von Paula Beer gespielt. Und super gespielt.
Wobei diese gerade von ihrem Freund verlassen wurde. Und das, obwohl er weiß was ihm blüht.
Aber praktisch im gleichen Moment lernt sie Christoph kennen, gespielt von Franz Rogowski.
Und diese Konstellation gab es schon im letzten Kinofilm des Regisseurs Christian Petzold, in Transit.
Dabei macht es Sinn zu erwähnen das Undine auch der Name eines weiblichen Wassergeistes ist. Und wer vorhat den Film anzuschauen, sollte sich kurz darüber informieren, mit hat der Artikel in der Wiki gereicht.
Undine arbeitet jedenfalls für die Senatsstelle für Stadtentwicklung, immerhin ist sie Historikerin. Dort leitet die Führungen. Und bei einer solchen Führung entdeckt Christoph sie, spricht sie an.
Dort findet auch der erste große Einsatz von Wasser statt. Jedenfalls liegen hinterher beide am Boden, sind patschnass, und bekommen Lokalverbot. Aber Christoph hat sich Hals über Kopf in die junge, hübsche, intelligente Frau verliebt.
Dabei hat er selbst mehr Beziehung zum Wasser, er ist Taucher. Und verdient seinen Lebensunterhalt damit das er Reparaturen, hauptsächlich Schweißarbeiten, an Anlagen unter Wasser ausführt.
Dann werden die beiden ein Paar. Auch wenn es immer eine ziemliche Strecke ist, er kommt ständig zu ihr, sind glücklich.
Eine Figur, die er ihr schenkt, bekommt durch eine Unaufmerksamkeit einen Macken. Vorboten von schlimmeren Dingen, die kommen werden.
Denn Undine ist nicht einfach irgend ein Name. Es ist eine mythisch, romantische Gestalt. Verklärt in Gedichten und Theaterstücken. Ein Wassergeist mit seinem ganz eigenen Fluch. Und es hilft diese, zumindest ein wenig, zu kennen.
In der Zwischenzeit begegnet Undine Ihrem Ex-Freund. Nur ein Augenblick, nur ein Blick. Aber Christoph registriert das. Und Dinge kommen ins Rollen.
Dabei ist es gar nicht so einfach über den Film zu schreiben. Die Geschichte ist, in der ersten Schicht, eher einfach. Und die romantische Ebene ist zwar sehr schön, aber auch nicht abendfüllend. Die Begegnung mit dem Fisch zeigt aber schon, das da mehr ist. Und das wird voll erfüllt.
Zu sehen gibt es, für mich, sein bester Film seit Yella. Und dieser ist eher besser als Yella. Ich in rundum zufrieden.
Und vergebe daher sieben meiner sieben Hüte. Also ein ganz klares „wer den nicht gesehen hat, ist selber schuld“.
Technisches:
Regie: Christian Petzold Andere Filme: Transit (2018), Barbara (2012), Yella (2007)
Buch: Christian Petzold Andere Filme: Transit (2018), Barbara (2012), Yella (2007)
Darsteller:
- Paula Beer (als Undine Wibeau) Andere Filme: Transit (2018), Frantz (2016), Das finstere Tal (2014)
- Franz Rogowski (als Christoph) Andere Filme: Ein verborgenes Leben (2019), Transit (2018), Victoria (2015)
Kamera: Hans Fromm Andere Filme: Transit (2018), Barbara (2012), Yella (2007)
Verleih: Piffl Medien
FSK: 12
Laufzeit: 90 Minuten
Genre: Drama, Romantik
Start: 2 Juli 2020
Homepage: Homepage
IMDB: imdb
Wikipedia: wiki