Ema

Filmkritik zu:

Ema

von Reinhard

 

Über den Film:

Ema und Gastón machen gerade eine schwierige Zeit durch. Sie haben Ihren Sohn verloren, und machen sich Vorwürfe.

Dabei ist verloren wohl nicht das richtige Wort. Sie haben das Kind zurückgeben. Sie hatten ihn adoptiert. Und sind mit dem zornigen Jungen nicht klargekommen. Oder haben sie sich nicht richtig bemüht? Das ist die Frage die sie sich stellen.

Dabei war er ein kleiner Feuerteufel. Aber das hat er von der Mutter, wie man in der Eröffnungssequenz sieht.

Diese lebt ihre Leidenschaft beim Tanzen aus. Und es sind lange, kraftvolle Sequenzen die man sieht, mit der strahlenden, aber auch verbrennenden Sonne im Hintergrund. Ihr Mann ist der Choreograf dieser Truppe. Deutlich älter, was es auch nicht einfacher macht.

Sie hat auch noch andere Jobs, das ist dann wohl die neue Normalität. Nicht nur in Chile, wo der Film spielt. Aber sie findet kein Verständnis bei den Kollegen. Nur Vorwürfe und flüchtet.

Halt gibt ihr ihrer Freundinnen eine eingeschworene Gemeinschaft. Die allerlei Unsinn miteinander machen. Gefährlich, aber Ema findet hier Bestätigung.

Und dann, immer wieder dazwischen, das Tanzen. Unglaubliche Szenen. Wunderbar, dass man sich darin verlieren kann. Etwas, das die Protagonistin immer wieder macht.

Dazwischen quälende Diskussionen mit dem Mann. Oder wenn sie der Sozialarbeiterin aufgelauert, um zu erfahren, wie es dem Sohn geht. Denn es ist ihr Sohn. So sieht sie es. Und sie würde alles tun, um ihn wiederzubekommen. Selbst nach der Geschichte mit der Katze.

So schwankt der Film zwischen den extremen Polen. Und findet doch die Balance. Es ist kein Rührstück und schon gar keine heile Welt. Es sind unsichere Menschen, die nicht wissen, ob sie das richtige gemacht haben. Und nach einer zweiten Chance suchen. Aber das ist wohl aussichtslos.

Ich war jedenfalls extrem positiv überrascht. Von der überzeugenden Performance, nicht nur beim Tanzen, wirklich angetan.

Von mir bekommt er sechs meiner sieben Hüte. Also ein „Spitzen Film“. Vielleicht gibt es ihn irgendwann auf DVD, oder eine der TV-Anstalten nimmt sich seiner an. Sicherlich aber eine der Streamingplattformen. Ich kann ihn empfehlen. Auch, wenn es manchmal heiß zugeht.

 

Technisches:

Regie: Pablo Larraín Andere Filme: Jackie: Die First Lady (2016), Neruda (2016), No (2012)

Buch:

Darsteller:

  • Mariana Di Girólamo (als Ema) Andere Filme: No Quiero Ser Tu Hermano (2019), Hotel Zentai (2018), Aquí No Ha Pasado Nada (2016)
  • Gael García Bernal (als Gastón) Andere Filme: Vom Gießen des Zitronenbaums (2019), Salt and Fire (2016), Neruda (2016)
  • Santiago Cabrera (als Aníbal) Andere Filme: What Happened to Monday? (2017), Transformers 5: The Last Knight (2017), Gottes General – Schlacht um die Freiheit (2012)

Kamera: Sergio Armstrong Andere Filme: Neruda (2016), I Am from Chile (2013), Young & Wild (2012)

Musik: Nicolas Jaar Andere Filme: JAAR el lamento de las imágenes (2017), Ants on a Shrimp (2016), Dämonen und Wunder – Dheepan (2015)

Verleih: Koch Films

FSK: 16
Laufzeit: 107 Minuten
Genre: Drama, Tanz
Start: 22 Oktober 2020


IMDB: imdb
Wikipedia: wiki

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Und weil ich von den Bilder der Sonne so begeistert bin, hier zum angucken.

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